Was ist BLW wirklich?

Eine ehrliche Einführung & Mythen-Check für Familien

Die ersten Bissen deines Babys sind etwas ganz Besonderes – sie markieren den Übergang von der reinen Milchzeit zur spannenden Welt des Familienessens. Doch während viele Eltern direkt an Brei denken, stößt du vielleicht auf einen anderen Begriff: BLW – Baby-led Weaning. Aber was steckt wirklich dahinter? Und warum kursieren so viele widersprüchliche Meinungen?

In diesem Beitrag schauen wir uns BLW ehrlich und alltagstauglich an – inklusive einem Mythen-Check für mehr Klarheit und Gelassenheit.


Was bedeutet BLW überhaupt?

BLW steht für „Baby-led Weaning“, auf Deutsch oft mit „babygeleitete Beikost“ oder auch „breifrei“ übersetzt. Die Grundidee:

Das Baby isst von Anfang an selbstbestimmt mit – ohne Löffelfütterung oder klassische Breie.

Das heißt konkret:

  • Dein Baby bekommt geeignete Lebensmittel als Fingerfood angeboten.
  • Es entscheidet selbst, ob, wann und wie viel es essen möchte.
  • Die Mahlzeiten finden idealerweise gemeinsam mit der Familie statt – am Tisch, in Verbindung, nicht im Hochdruck-Modus.

BLW geht davon aus, dass gesunde, reife Babys instinktiv wissen, wann sie bereit sind zu essen und was sie brauchen – wenn sie entsprechend begleitet werden.


Warum entscheiden sich Eltern für BLW?

Viele Familien wählen BLW, weil sie sich eine entspanntere Beikostzeit wünschen. Die Vorteile:

  • Selbstbestimmung & Feinmotorik werden gefördert.
  • Babys lernen Lebensmittel in ihrer natürlichen Form kennen.
  • Das gemeinsame Essen stärkt die Familienbindung.
  • Kein Extra-Kochen nötig – das Baby isst mit (angepasst, aber nicht extra).

Ab wann ist ein Baby bereit für BLW?

Die wichtigsten Reifezeichen:

  • Sicheres Sitzen mit wenig Unterstützung
  • Greifen & gezieltes Führen zur Hand zum Mund
  • Interesse an Lebensmitteln
  • Verlust des Zungenstoßreflexes (Schiebt Nahrung nicht mehr automatisch aus dem Mund)

Diese Zeichen treten meist rund um den 6. Lebensmonat auf – unabhängig von Kalenderdaten.


🔎 Mythen-Check: Was stimmt – und was nicht?

„BLW ist gefährlich – Babys verschlucken sich doch sofort!“

➡️ Falsch. Studien zeigen: Bei richtigem Vorgehen besteht kein höheres Risiko für Verschlucken als bei Brei. Entscheidend ist, was angeboten wird und wie gut das Baby begleitet wird.

„Mit BLW bekommen Babys nicht genug Nährstoffe.“

➡️ Halbwahr. Wenn ausschließlich auf Angebot vertraut wird, kann es sein, dass z. B. Eisen zu kurz kommt. Deshalb ist es wichtig, eisenreiche Lebensmittel gezielt einzubauen – dazu bald mehr auf dem Blog!

„Mein Baby spielt nur mit dem Essen – das bringt doch nichts!“

➡️ Falsch gedacht. Spielen ist Lernen! Essen mit allen Sinnen ist Teil der Entwicklung – und die Nahrungsaufnahme kommt nach und nach ganz von selbst.

„BLW bedeutet: Ich darf keinen Brei geben.“

➡️ Falsch. Du darfst! Es geht um selbstbestimmtes Essen, nicht um dogmatische Regeln. Wer z. B. BLW mit Löffelbrei kombiniert (babygeführt angeboten), lebt die Bedürfnisse seines Kindes – und das zählt.


Was BLW nicht ist…

BLW ist kein Wettbewerb, keine Diätform, kein Trend für Instagram.
Es ist ein Weg, deinem Baby Vertrauen zu schenken, es achtsam zu begleiten und den Essstart als Bindungsmoment zu erleben – auch mit Kleckerei, Unsicherheit und langsamen Schritten.


Fazit: BLW – ehrlich und entspannt

Wenn du dich auf BLW einlässt, wirst du nicht nur beobachten, wie dein Baby neue Lebensmittel entdeckt. Du wirst auch selbst neu lernen: Geduld, Vertrauen, Loslassen.
Und manchmal – ganz ehrlich – auch, wie chaotisch ein Essplatz aussehen kann.

Aber hey – das gehört dazu. ❤️

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