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Medien während dem Essen

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Was wirklich passiert, wenn Essen zur Nebensache wird

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Dein Kind sitzt am Tisch, das Essen steht bereit – doch die Stimmung kippt, bevor der erste Löffel den Mund erreicht. Quengeln, Meckern, Weglaufen. Doch dann der Trick: Tablet an, Lieblingsserie starten – und plötzlich läuft’s. Das Kind isst. In Ruhe. Ganz ohne Widerstand.

Was wie eine praktische Lösung im stressigen Familienalltag wirkt, kann jedoch auf lange Sicht das natürliche Essverhalten deines Kindes aus dem Gleichgewicht bringen. In diesem Beitrag erfährst du, warum Kleinkinder nicht vor dem Fernseher essen sollten, welche Folgen die Kombination aus Bildschirm und Mahlzeit haben kann – und was du stattdessen tun kannst, um das Essen wieder zu einem schönen Ritual werden zu lassen.


Warum Bildschirmzeit beim Essen problematisch ist

1. Das natürliche Sättigungsgefühl geht verloren

Kleinkinder essen mit allen Sinnen. Sie spüren, wann sie Hunger haben, wann sie genug haben – wenn man sie lässt. Wird beim Essen jedoch ein Bildschirm eingesetzt, ist die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Essen, sondern bei der Unterhaltung. Das führt dazu, dass Kinder über den Hunger hinaus essen, ohne es zu merken.
Auf Dauer kann das die Selbstregulation des Körpers stören – ein wichtiger Baustein für ein gesundes Essverhalten.

2. Essen wird zur Nebensache

Wird Essen regelmäßig mit Videos oder Fernsehen verbunden, gewöhnt sich das Kind daran, unbewusst und automatisiert zu essen. Es schmeckt weniger bewusst, es kaut weniger gründlich, und es achtet nicht mehr auf die Konsistenz oder Temperatur des Essens.
Die Mahlzeit wird zur Begleitbeschäftigung, nicht zum genussvollen Erlebnis.

3. Emotionale Verknüpfung: Essen = Ablenkung

Kinder sind wahre Verknüpfungsmeister. Wenn sie immer dann einen Bildschirm bekommen, wenn es Essen gibt, verknüpfen sie beide Dinge miteinander. Die Folge: Ohne Unterhaltung wird das Essen verweigert, der Tisch wird zum Stressort.
In manchen Fällen kann das sogar langfristig zu emotionalem Essen führen – also dem Bedürfnis, durch äußere Reize oder Ablenkung emotionale Spannungen zu regulieren.

4. Weniger Bezug zur Familienkultur

Gemeinsame Mahlzeiten sind mehr als bloße Nahrungsaufnahme – sie sind Beziehungszeit. Kinder lernen durch Beobachtung: Wie hält Mama die Gabel? Was isst Papa gern? Wie reden wir am Tisch miteinander?
Wenn der Bildschirm läuft, geht diese wertvolle Lern- und Bindungszeit verloren. Das Kind isst still – aber allein.

5. Beeinflusste Vorlieben und Appetit

Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig beim Fernsehen essen, eher zu stark verarbeiteten, süßen oder salzigen Lebensmitteln greifen – auch weil sie unbewusst durch Werbung beeinflusst werden. Der Geschmackssinn entwickelt sich dadurch einseitiger, was spätere Essgewohnheiten prägt.


Was du stattdessen tun kannst

💡 Hier ein paar alltagstaugliche Ideen, wie du das Essen ohne Bildschirm entspannter gestalten kannst:

  • Rituale schaffen: Ein kleiner Reim vor dem Essen, ein Lieblingsplatz am Tisch oder das gemeinsame Decken – Rituale geben Sicherheit und Struktur.
  • Kind einbeziehen: Lass dein Kind kleine Aufgaben übernehmen – Wasser einschenken, Löffel hinstellen, etwas auswählen. Beteiligung stärkt das Interesse am Essen.
  • Gemeinsam essen: Auch wenn es nicht immer gelingt – versuche, gemeinsam zu essen. Dein Kind lernt am meisten durch Beobachtung.
  • Fehlerfreundlich bleiben: Kein Tag ist wie der andere. Wenn es mal doch den Bildschirm gab – atme tief durch. Du kannst jederzeit einen neuen Versuch starten.

Fazit: Dein Kind braucht keine Ablenkung – sondern Verbindung

Es geht nicht um Perfektion. Es geht darum, Kindern eine gesunde, entspannte Beziehung zum Essen zu ermöglichen. Essen darf chaotisch sein. Es darf dauern. Und es darf laut werden. Aber es sollte niemals zur Nebenbeschäftigung werden.

Wenn du dein Kind in seiner natürlichen Neugier und Selbstregulation stärkst, legst du den Grundstein für eine gesunde Beziehung zu Lebensmitteln – ganz ohne Druck und ohne Bildschirm.

Du bist nicht allein in diesem Prozess – und du machst das wunderbar. 🧡

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