Breifrei starten: Was du über Baby-led Weaning wissen solltest
Wenn dein Baby langsam beginnt, Interesse an eurem Essen zu zeigen, stellen sich viele Eltern die große Frage: Brei oder Fingerfood? Die breifreie Beikost – auch BLW (Baby-led Weaning) genannt – ist dabei eine beliebte, bindungsorientierte Alternative. Doch was genau steckt dahinter?
In diesem Artikel erfährst du:
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Was BLW eigentlich ist
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Wann der richtige Zeitpunkt für den Start ist
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Welche Vorteile BLW bietet
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Was du beachten solltest
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Und warum du kein schlechtes Gewissen haben musst, wenn’s auch mal anders läuft
🌱 Was ist BLW überhaupt?
BLW steht für Baby-led Weaning, auf Deutsch etwa „vom Baby geleitete Entwöhnung (von Milch)“. Dabei wird auf klassische Breie verzichtet – stattdessen bekommt dein Baby direkt weiche, handgerechte Lebensmittel angeboten, die es selbst erkunden, greifen und essen darf.
Dein Baby bestimmt dabei das Tempo: Es entscheidet, was, wieviel und ob es isst – du begleitest es liebevoll und sicher.
⏱ Wann ist der richtige Zeitpunkt für BLW?
Wichtig ist nicht das Alter in Monaten, sondern die Entwicklung deines Babys. Diese Reifezeichen sind ein guter Anhaltspunkt:
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Sitzt stabil (mit wenig oder keiner Hilfe)
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Hat Interesse am Essen
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Greift gezielt nach Dingen
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Führt Gegenstände gezielt zum Mund
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Der Zungenstoßreflex hat sich zurückgebildet
➡️ Diese Zeichen treten meist zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat auf.
💪 Vorteile von Baby-led Weaning
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Fördert Selbstständigkeit: Dein Baby lernt, auf seinen Hunger zu hören und seine Sinne zu nutzen.
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Stärkt die Feinmotorik: Das Greifen, Tasten und Führen zum Mund trainiert Hand-Auge-Koordination.
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Integriert das Baby ins Familienessen: Alle essen gemeinsam – das stärkt Bindung & Vorbildfunktion.
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Entspannt die Eltern (meistens): Kein Stress mit Löffel, Portionen oder „leer gegessenen Tellern“.
⚠️ Worauf du achten solltest
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Sicherheit geht vor: Dein Baby sollte beim Essen immer aufrecht sitzen und nie unbeaufsichtigt sein.
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Konsistenz anpassen: Lebensmittel sollten weich genug sein, dass sie mit dem Gaumen zerdrückt werden können.
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Verschlucken vs. Würgen: Würgen ist beim BLW normal – ein Schutzreflex. Verschlucken (Aspiration) hingegen ist ein Notfall. Deshalb: Keine runden, harten oder glitschigen Kleinteile anbieten.
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Kein Salz und Zucker: Babys Nieren sind empfindlich. Gewürzt wird erst später.
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Geduld haben: Die Milch bleibt anfangs Hauptnahrungsquelle. Es geht nicht um Mengen, sondern ums Entdecken.
❗️Und wenn’s doch mal Brei gibt?
Kein Problem! BLW ist kein Dogma. Viele Familien kombinieren freies Essen mit gelegentlichem Brei – das nennt sich „flexibles Beikostkonzept“. Wichtig ist, dass dein Baby aktiv mitentscheiden darf.
🧡 Fazit: Du kennst dein Kind am besten
Baby-led Weaning ist ein spannender Weg, gemeinsam mit deinem Baby neue Erfahrungen zu machen. Es braucht etwas Mut, Vertrauen und Zeit – aber auch viel Freude, Neugier und Lachen am Familientisch.
Vertrau dir. Und deinem Kind. Der Rest ergibt sich ganz natürlich.
➡️ In meinem nächsten Beitrag zeige ich dir 5 einfache erste Lebensmittel für den BLW-Start – inklusive Sicherheitstipps.